Köln kann sich nicht weiter absetzen – Hockeyliga.de
28.04.2018 // Tabellenführer Rot-Weiss Köln hat am Sonntag vor heimischer Kulisse gegen den Club an der Alster eine 2:5-Niederlage kassiert. Die Hausherren lagen lange vorn, kassierten dann aber Ende des dritten Viertels mit zwei Mann in Unterzahl drei Tore in kurzer Folge, was letztlich das Blatt zugunsten der Gäste wendete. Da auch Verfolger Mülheim in München verlor, behielt Köln seinen Drei-Punkte-Vorsprung an der Spitze. Alster ist im Verfolgerfeld der Play-off-Aspiranten nun bis auf zwei Zähler an den Vierten Berliner HC herangerückt.
Kölns Cheftrainer André Henning: „Bei uns steht zurzeit die Leistungsentwicklung im Fokus, weniger die Ergebnisse, um dann im Juni auf dem Leistungshöhepunkt zu sein. Trotzdem ärgern wir uns über diese Niederlage, denn zur Pause führen wir absolut verdient und hätten sogar höher vorn liegen können. Leider kriegen wir in der Phase zwei glasklare Ecken nicht und nutzen gute Chancen nicht. Im dritten Viertel sind wir dann ja gefühlt komplett mit zwei Mann in Unterzahl unterwegs. Da kippt das Match. Und als wir nachher wir komplett waren im letzten Viertel, spielen wir es nicht gut genug, um das Match nochmal zu drehen.“
Alsters Coach Fabian Rozwadowski: „Wir wollten heute nur auf uns schauen, um ein gutes Spiel gegen den Spitzenreiter zu machen. Das haben die Jungs perfekt umgesetzt, haben viele defensive Zweikämpfe – auch in wichtigen Paarungen – für sich entschieden. Ich denke, dass der Sieg insgesamt verdient ist, weil wir Köln weitgehend aus unserem Kreis raushalten konnten. Viele klare Torchancen haben sie heute nicht gehabt. Das dieser Sieg nun auch noch so positiv für die Tabellensituation ist, weil der Rest für uns spielt, ist natürlich noch schöner.“
Erst einmal aber sah es so aus, als ob die Kölner ihrem Co-Trainer Wolfgang Kluth ein schönes Geburtstagsgeschenk machen könnten, denn sie führten bereits nach nicht einmal zwei Minuten mit 1:0, als die Alster-Hintermannschaft nicht im Blick hatte, dass Flo Adrians bei einer Flanke am langen Pfosten freistand und man den Ball bis zu ihm durchließ. Köln hatte in der Phase mehr vom Spiel und drückte auf das zweite Tor, ließ aber zwei klare Chancen aus.
Im zweiten Viertel profitierte Alster von einem Lapsus der Kölner, die einen Schlenzball nicht gestoppt bekamen, so dass Jesper Kamlade dahinter den Ball bekam und Victor Aly aus etwa zehn Metern mit einem harten Rückhandschlag keine Chance ließ. Doch Köln antwortete prompt. Mats Grambusch versenkte für die heute stark ersatzgeschwächten Domstädter die einzige Ecke der Partie zur erneuten Führung.
Nach der Pause sahen dann erst Matthias Müller und Tom Grambusch Karten. Und als Grambusch wieder auf dem Platz war, musste Schöllkopf mit Gelb auf die Strafbank. In Zwei-Mann-Unterzahl hatte Köln dann das Nachsehen, als eine Flanke von der linken Grundlinie Anton Boeckel am langen Pfosten fand, der zum 2:2 einschoss. Und nun brachen für Rot-Weiss die Dämme. Staib und erneut Böckel erhöhten noch vor der letzten Viertelpause auf 4:2 für den Gast.
Von diesen drei Toren innerhalb von drei Minuten erholte sich Köln nicht mehr. Die Angriffsbemühungen im letzten Viertel waren nicht mit letzter Konzentration. Als Staib viereinhalb Minuten vor Ende einen Ball abfing und auf und davon sprintete, konnte Tom Grambusch ihn beim Torschuss nur noch regelwidrig behindern. Das gab Gelb für den Nationalspieler und Siebenmeter für Alster, welchen Niklas Bruns zum 2:5-Endstand verwertete.
Rot-Weiss Köln - Club an der Alster 2:5 (2:1)
Tore:
1:0 Florian Adrians (2.)
1:1 Jesper Kamlade (17.)
2:1 Mats Grambusch (19., KE)
2:2 Anton Boeckel (42.)
2:3 Constantin Staib (44.)
2:4 Anton Boeckel (45.)
2:5 Niklas Bruns (56., 7m)